Franz Rohrmoser erzählt in seiner neuen Autobiografie seine bewegte Lebensgeschichte.
Die Bauernbefreiung von 1848 ist unvollständig geblieben, schreibt Franz Rohrmoser. Sie muss heute endlich nachgeholt werden. Dazu bedarf es einer echten Demokratisierung der Agrarpolitik und Agrarwirtschaft in Österreich und in Europa. Die “Untertänigkeit” ist ein nicht aufgearbeitetes geschichtliches Erbe der Bauern. Es bedarf nicht nur neuer Strukturen, sondern auch neuer Selbstreflexion – gemäß dem Prinzip seiner Autobiografie: Das Politische ist persönlich, das Persönliche ist politisch.
Franz Rohrmoser:
auf einem Bauernhof im Salzburger Innergebirge geboren, Gründer der Österreichischen Berg- und Kleinbäuer_innen-Vereinigung (ÖBV), Konfliktforscher, Mitautor des Buches “Im Kampf um Ihre Rechte”
www.bauernkonflikte.wordpress.com
7.2.2018: sn.at: Ein bewegtes Leben im Dienst der “Hilfe zur Selbsthilfe”
Mehr als 40 Jahre Entwicklungshilfe im In- und Ausland, zehn Jahre Kampf mit Parkinson und mehr – der Kuchler Franz Rohrmoser hat in seiner jetzt erschienenen Autobiografie viel zu erzählen.
Auszug aus dem Buch über die IG-Milch bei der Wien-Aktion (vor dem Raiffeisengebäude):
… Es herrschte dicke Luft. Enorme Spannung war da. Die Gruppe zeigte Nerven wie Drahtseil. Einige Herren im dunklen Anzug wirkten angespannt. So etwas war noch nie da. An den Fensterscheiben des Glasturmes in Wien, in dem im 20. Stockwerk Österreichs Milchproduktion zu 95 Prozent verwaltet wird, drückten sich Menschen die Nase platt, während der Bauer Grünzweil, in seiner besonnenen und humorvollen Art weitere Interviews abwickelte. Das ist die IG-Milch! Sie war mit diesem rebellischen, mutigen Akt am Machtzentrum der österreichischen Agrarpolitik angekommen. Das war spürbar. Sie läutete damit eine neue Epoche der Agrarpolitik ein, bei der die Milchbauern mehr mitzureden haben sollten. Die alte Untertänigkeit wurde damit ein Stück weiter aufgelöst. …