A faire Milch

Erweiterung des Konsumentenverständnisses – Beitrag in IG-MilchPost-Sonderausgabe

Auszug aus dem Zeitzeugenbericht, Kapitel 8:

Erweiterung des Konsumentenverständnisses

Das Verhältnis Erzeuger – Konsumenten neu denken: Vom Beschütztwerden zum Einmischen in die Ernährungspolitik bis zur Investitionsbeteiligung.

An dieser Stelle möchte ich in einer neuen Form die notwendige Zusammenarbeit von Erzeugern und Konsumenten auf regionaler Ebene andenken. Ausgangspunkt sind zwei Erkenntnisse, die ich hier nochmals wiederhole:

Auch in Hinsicht auf die bestehende politische Struktur sollten wir neue Wege andenken: Wir sollten bei der Frage der Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Konsumenten auch an die Institutionen herangehen, die politisch-strukturell im Nahbereich der Sozialdemokratie angesiedelt sind. In der sogenannten „Sozialpartnerschaft“ sind vier große Interessensverbände in die Politik einbezogen: die Landwirtschaftskammern (mit der PRÄKO, Präsidentenkonferenz), die Wirtschaftskammer, die Arbeiterkammer und der Gewerkschaftsbund. Es sitzen sich da, in Parteifarben gesehen, zwei schwarze und zwei rote Blöcke gegenüber. Ihre gemeinsamen Aufgaben sind u.a. die autonome Verhandlung der Kollektivverträge, die Begutachtung und Verbesserung von Gesetzesentwürfen, Teilnahme an vielen Kommissionen, die Sozialversicherungen, Konsumentenschutz etc.

An die Arbeiterkammer und an den Gewerkschaftsbund herantreten

Wir sollten an die Arbeiterkammer und an den Gewerkschaftsbund herantreten und ihnen eine Kooperation auf der Regionalebene zu zwei Punkten vorschlagen:

Kurz gesagt: Diese zusätzlichen regionalen Plattformen sollten der Willensbildung der Konsumenten dienen, von Seiten der Arbeiterkammer und der Gewerkschaften mitgetragen werden und in die Ernährungsproduktion und die neue Regionalentwicklung nah eingebunden werden. Das wäre nicht nur spannend, sondern gewiss für die Regionalarbeit äußerst fruchtbar. Die so entstehenden Erfahrungen und aktuellen Themen könnten dann zwischen allen Beteiligten kommuniziert werden (von unten nach oben und von oben nach unten). Diese bewusste, allseitige Kommunikation würde die Erzeuger, die Konsumenten und alle eingebundenen Institutionen sehr bereichern.

 

Dieser Beitrag stammt aus unserer aktuellen Zeitschrift:

Lust auf mehr bekommen? –
Zeitung direkt hier bestellen: office@ig-milch.at

Kosten: € 35,- jährlich für 4-5 Ausgaben

 

Artikel auf Facebook teilen: