Noch im März fieberten viele heimische Bauern dem Ende der Milchquote und einem uneingeschränkten Markt entgegen. Nicht einmal drei Monate später die herbe Ernüchterung: Der Druck, am internationalen Markt zu bestehen, ist für die steirischen Landwirte enorm, die Preise rasseln zusehends in den Keller. “Ohne meiner Forstwirtschaft und den Fremdenzimmern könnt’ ich zusperren”, sagt Milchbauer Herbert Kammerhofer aus Aflenz. Die Berglandmilch kündigte als eine der ersten Molkereien dieser Tage an, per 1. Juli unter die 30-Cent-Grenze zu gehen.
Tirols Milchbauern seien nach dem Wegfall der Milchquote jedenfalls vorbereitet, meinte der Präsident der Landwirtschaftskammer Tirol noch vor wenigen Wochen. Jetzt herrscht Frust und Sorge:„Auf Dauer wird es in Tirol keine Milchproduktion mehr zum Weltmarktpreis geben.“ so Hechenberger.